Wandern mit Kindern – Wandern im Kleinwalsertal

Das Kleinwalsertal lockt mit ausgedehnten Wanderwegen vor einer blühenden Naturkulisse: Perfekt für eine Wanderung mit der ganzen Familie. Damit ein solcher Ausflug aber allen Spaß macht und nicht in Quengelei und Frustration endet, gilt es einiges zu beachten.  

Wandern mit Babys und Kleinkindern

Gerade bei einer Wanderung mit Babys und Kleinkindern ist es wichtig, auf die richtige Ausrüstung zu achten. Kinderwagen sollten auch bei leichten Wanderungen große Reifen haben, damit sie leichter über Löcher und Steine hinwegrollen können. Außerdem sollten sie robust gefertigt und mit einer guten Federung ausgestattet sein. Bergtouren sind jedoch auch mit geländegängigen Kinderwägen nicht zu empfehlen. Schon mittlere Steigungen machen das Schieben des Kinderwagens zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Darüber hinaus wird die Sicherheit des Kindes auf unbefestigten Pfaden zu sehr gefährdet.  Wer nicht auf die frische Frühlingsluft in höheren Lagen verzichten möchte, kann Wanderungen zu Berghütten mit hoch gelegenen Parkplätzen unternehmen. Diese sind auf relativ ebenen – und vor allem sicheren – Wegen zu erreichen.

Erlebnispfad „Burmiwasser“ für Kinderwägen geeignet

Ein besonders schöner, kurzer Wanderweg ist der Erlebnispfad „Burmiwasser“. Der etwa 0,7 km lange Weg beginnt an der Bergstation der Kanzelwand und führt bis zum Riezler Alpsee. Auch für etwas ältere Kinder ist der Pfad ein Riesenspaß: Entlang des Weges befinden sich verschiedene Mitmach-Stationen, bei denen Kinder mit Wasser experimentieren können.

Kinder-Transport in der Kraxe

Sobald Kinder selbstständig gut sitzen können, lassen sie sich auf Wanderungen in einer Rückentrage oder Kraxe transportieren. Sie ist besonders praktisch, weil damit  - je nach Kondition – auch anspruchsvollere Touren unternommen werden können. Hier muss unbedingt auf die richtige Kleidung des Kindes und einen Sonnenschutz geachtet werden. Und auch wenn einem selbst bei der Wanderung mehr als warm wird: das getragene Kind kann leicht frieren, da ihm jegliche Bewegung fehlt. Aus diesem Grund sind auch regelmäßige stündliche Pausen notwendig, damit es sich außerhalb der Kraxe frei bewegen kann.
Da Kinder auf das Tragen in der Kraxe sehr unterschiedlich reagieren können, ist es hilfreich, die Rückentrage zu Hause erst auszuprobieren.

Große Höhen sind nicht zu empfehlen

Babys und Kleinkinder sollten nicht in Regionen mitgenommen werden, die höher als 1.500m liegen. Insbesondere wenn sie es nicht gewöhnt sind, können ihre Organismen noch nicht so gut mit den veränderten klimatischen Bedingungen in den Bergen umgehen. Auch Fahrten in der Seilbahn sollten nicht unternommen werden. Der schnell überwundene Höhenunterschied bekommt den meisten Kleinkindern nicht gut und führt zu starken Kopf- und Ohrschmerzen.

Anzeichen für Höhenkrankheit

Falls Sie mit Ihrem Kind doch in hoch gelegene Gegenden reisen und es plötzlich teilnahmslos wirkt, sehr blass wird, weint und untypisches Verhalten zeigt, könnten dies Anzeichen für die Höhenkrankheit sein. Kehren Sie in diesem Fall so schnell wie möglich ins Tal zurück und suchen Sie zur Sicherheit einen Arzt auf, wenn sich die Symptome nicht zeitnah bessern.

Erste kurze Wanderungen ab 4 Jahren

Die Kondition für Nachwuchs im Kindergarten- und Vorschulalter reicht aus, um erste Wanderungen selbst zu laufen. Damit ihre Lust darauf geweckt wird, sollten erste Touren nicht länger als 2 - 4km sein, bzw. auf eine Stunde beschränkt bleiben. In diesem Alter sind Kinder leicht begeisterungsfähig und freuen sich darauf, ihre Umgebung zu erkunden.

Abwechslung sorgt für Begeisterung

Mit Kindern ab ca. 7 Jahren können schon richtige Wanderungen mit bis zu zehn Kilometern Länge unternommen werden. Abwechslungsreiche Routen, die Spaß und Action bieten, erhöhen die Motivation und sorgen für gute Laune. Denkbar sind beispielsweise verschiedene Naturerlebnispfade (spannend sind zum Beispiel der Naturerlebnisweg Söllereck und der Burmiweg) oder Routen, bei denen kurze Kletterstücke erforderlich sind oder reißende Bergbäche überquert werden müssen.


Kommen befreundete Kinder mit, wird die Wanderung gleich doppelt so lustig. Bei Wanderungen mit Kindern in diesem Alter sollten nicht sportive Aspekte im Vordergrund stehen, sondern die Freude an der Natur und der Wanderung selbst. Die Hauptsache ist, dass es nicht langweilig wird. Planen Sie mehrere Etappenziele an möglichst interessanten Orten ein und kehren Sie in eine Hütte ein oder bereiten Sie ein Picknick vor.